Petrus Canisius – 27.4. – 500. Geburtstag unseres Diözesanpatrons – Diözesantag online live dabei!

Unser Diözesanpatron Petrus Canisius wurde vor 500 Jahren am 8. Mai 1521 geboren. Sein Gedenktag ist der 27. April.

Mit einem live übertragenen Gottesdienst am Sonntag, dem 25. April, feiert die Diözese Innsbruck ihren Diözesanpatron Petrus Canisius, dessen Gedenktag am 27. April ist. ORF III, die ORF-Regionalradios (Ö 2) mit Radio Tirol sowie Radio Maria den Festgottesdienst laden um 10 Uhr zum Mitfeiern an den Empfangsgeräten ein. Der Feier im Innsbrucker Dom zu St. Jakob steht Diözesanbischof Hermann Glettler vor. Mit ihm zelebrieren u. a. Jesuiten-Provinzial Bernhard Bürgler SJ, Bischofsvikar Jakob Bürgler und Propst Florian Huber.
Landeshauptmann Günther Platter und Bürgermeister Georg Willi haben ihre Teilnahme zugesagt.
Zu Beginn des Gottesdienstes sollen Videos die vier Symbole des Petrus-Canisius-Jahrs 2021 – Herz, Hand, Schuh und Buch – zeigen und diese so in die Gegenwart tragen.

Diözesantag live auf youtube mitverfolgen – 27.4.2021 von 9-17 Uhr

Du kannst in diesem Jahr beim Diözesantag, dem Dies facultatis an der Theol. Fakultät Innsbruck, über Youtube live dabei sein! Hier findest du das Programm/die Vorträge des Diözesantags.

Wer war Petrus Canisius?

(Gesamter Artikel auf der diözesanen Homepage.)

Petrus Canisius (1521 – 1597) ist ein Heiliger und Kirchenlehrer der römisch-katholischen Kirche. Er war ein Theologe und Schriftsteller des 16. Jahrhunderts, der erste deutsche/niederländische Jesuit und einflussreicher geistlicher und politischer Vorkämpfer der katholischen Reform. Auf ihn gehen die ersten katholischen Katechismen zurück. In den 1570er-Jahren wirkte Petrus Canisius wiederholt in Innsbruck und Hall, teilweise als Hofprediger. 1925 wurde er heiliggesprochen, bei der Gründung der Diözese Innsbruck 1964 wurde er zum Diözesanpatron erwählt.

Vom Bürgermeistersohn aus Nimwegen zum „Zweiten Apostel Deutschlands“

Petrus Canisius (auch Kanisius, Kanijs oder Kanîs) wird als Peter de Hondt („Hondt“ = Hund, lateinisch „canis“) am 8. Mai 1521 in Nimwegen, Herzogtum Geldern geboren, das damals zum Erzbistum Köln gehört. Er ist der Sohn des Bürgermeisters, seine Mutter verstarb früh. Ab 1536 studiert er in Köln. In Mainz nimmt er an Exerzitien von Petrus Faber teil und tritt als erster Deutscher an seinem 22. Geburtstag in den Jesuitenorden ein.

 

In der Folge baut er noch als Novize mit Faber die erste deutsche Jesuitenniederlassung in Köln auf. 1546 wird er zum Priester geweiht. Er gründet an vielen Orten im deutschsprachigen Raum Zentren der Jesuiten. Gleichzeitig lehrt er ab Universitäten, ab 1544 in Köln, später auch in Wien. 1547 begleitet er den Augsburger Bischof zum Konzil von Trient, von dort berief ihn der Ordensgründer Ignatius als Erzieher nach Messina. 1549 legt Petrus Canisius als achter Jesuit die ersten feierlichen Gelübde ab.

 

Lehnt Bischofsamt ab

Noch im selben Jahr geht er auf Anweisung von Ignatius wieder nach Deutschland, um die Gegenreformation voranzutreiben. Er wirkt als Prediger in Deutschland, der Schweiz, Österreich und Böhmen. Ab 1554 ist er ein Jahr Administrator des Bistums Wien, das Bischofsamt lehnt er ab, um weiter in ganz Europa wirken zu können. 1555 veröffentliche er seine „Summa doctrinae christianae“ („Zusammenfassung der christlichen Lehre“), die später als „Großer Katechismus“ überarbeitet wird. Auch ein mittlerer und kleiner Katechismus werden von ihm verfasst. 1556 wird Petrus Canisius zum ersten Provinzial der Jesuiten für Süddeutschland ernannt.

 

Wirken in Tirol

Als solcher ist er wesentlich an der Gründung des Innsbrucker Jesuitenkollegs und eines Jesuitengymnasiums in Hall beteiligt. Als Ratgeber des Kaisers und der katholischen Fürsten und als Vertrauensmann der päpstlichen Gesandten in Deutschland wird Petrus Canisius zum geistlichen und politischen Führer der katholischen Reform (auch bekannt als „Gegenreformation“). Dabei bleibt er den „neuen Lehrern“ gegenüber immer wertschätzend und verzichtet auf gehässige Polemik. Seiner Ansicht nach müsse sich die Kirche durch Katechese, Predigt und Erziehung reformieren und so die Glaubensspaltung überwinden.

In den 1570er-Jahren wirkt Petrus Canisius wiederholt in Innsbruck und Hall, teilweise als Hofprediger. „Das Tirolerland verdient unsere besondere Aufmerksamkeit, denn es ist besser katholisch als irgendein anderes Gebiet Deutschlands“, schrieb er in dieser Zeit an den Ordensgeneral und setzte fort: „Innsbruck ist, wie Euer Hochwürden wissen, das Herz und das Leben des ganzen Landes und wird vom guten Kaiser sehr geschätzt und geliebt.“ Er wird 1580 nach Auseinandersetzungen mit seinem Nachfolger als Ordensprovinzial – Petrus Canisius war der Überzeugung, Zinsen für Darlehen zu verlangen sei Wucher und deshalb nicht zu erlauben – nach Fribourg versetzt, wo er 1597 stirbt.